Ethik-Charta für die Initiative Sorgekultur

Das Selbstbekenntnis und die Ethik-Charta wurden im Rahmen von zwei öffentlichen Veranstaltungen der Bevölkerung vorgestellt und diskutiert. An diesen beiden Veranstaltungen haben insgesamt über 250 Personen teilgenommen. Alle Arbeitsgruppensitzungen und die beiden Veranstaltungen für die Bevölkerung wurden mit Tonbandaufnahmen aufgezeichnet, zu denen die Beteiligten eingewilligt hatten. Dieses Datenmaterial liegt für eine Auswertung bereit.

Die „Initiative Sorgekultur – solidarisch und gerecht Sorgen in Stadt und Kreis Düren“ orientiert sich an der folgenden Ethik-Charta mit neun Grundsätzen:

  1. Unsere Sorgekultur in Stadt und Kreis Düren basiert auf dem Grundsatz der Menschenwürde. Deshalb verpflichten wir uns den Werten der Solidarität, der Gerechtigkeit und des Vertrauens.
  2. Wir respektieren uns alle in Stadt und Kreis Düren lebenden und sich aufhaltenden Personen gegenseitig als gleichberechtigte Partnerinnen und Partner. Diesen Respekt erachten wir als selbstverständlich für alle Menschen unabhängig von ihrem Status als Frau oder Mann, unabhängig von ihrer sexuellen oder transgender Orientierung, unabhängig von ihrer gesellschaftlichen Stellung, unabhängig von ihrer Religion ihrer Kultur, ob arm oder reich, ob jung oder alt. Deshalb fordern wir, dass alle Menschen Zugang zu den erforderlichen Sorgeleistungen haben.
  3. Wir verteilen die vorhandenen Mittel fair und angemessen, d. h. effizient, gemäß dem Maß der Bedürftigkeit und zweckmäßig, gemäss den Grundbedürfnissen eines jeden Menschen.
  4. Wir alle erbringen die notwendigen Sorgeleistungen, soweit wir dazu in der Lage sind.
  5. Wir verpflichten uns zu gegenseitiger Solidarität. Wir wollen die Verantwortung zwischen den Generationen stärken, junge Familien unterstützen und Menschen mit Unterstützungsbedarf beistehen.
  6. Wir kommunizieren offen und ehrlich über Probleme, sowie die Dilemmasitutationen im Zusammenhang mit Sorgeleistungen und den anvisierten Lösungen, d.h. transparent und mit Blick auf den Nutzen und die Durchführbarkeit.
  7. Wir fördern, begleiten und unterstützen weitere Initiativen zivilgesellschaftlicher Art zur Bewältigung und zur Verbesserung der Sorgekultur.
  8. Wir beziehen die Erkenntnisse, Modelle und Empfehlungen einschlägiger wissenschaftlicher Institutionen zur Verbesserung der Sorgekultur ein und unterstützen Forschung auf diesem Gebiet.
  9. Wir treffen uns in regelmäßigen Abständen, um uns über unsere Aktivitäten auszutauschen, die ergriffenen Maßnahmen zu überprüfen und auszuwerten und künftige Engagements gemeinsam zu planen und zu starten.